Lucidus-club am Dienstag, 2. Dezember 2025 – Wie steht es nun um das Bargeld?
Bargeld wird nicht offiziell abgeschafft, aber digitale Zahlungsmethoden werden stärker gefördert. Gründe sind unter anderem geringere Kosten, bessere Nachverfolgbarkeit von Geldflüssen und technologische Innovationen. Gleichzeitig gibt es starke Argumente für den Erhalt von Bargeld, etwa Privatsphäre und Zugänglichkeit für alle.
Gründe für die Diskussion über Bargeldabschaffung
- Kosten & Effizienz: Herstellung, Transport und Sicherung von Bargeld sind teuer; digitale Zahlungen reduzieren Aufwand bei Banken und Händlern.
- Sicherheit & Kriminalitätsbekämpfung: Digitale Zahlungen sind leichter nachverfolgbar und können Geldwäsche und Steuerhinterziehung erschweren.
- Technologischer Fortschritt: Mobile Payment, Karten und der in Europa vorbereitete digitale Euro fördern die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs.
- Pandemie-Effekt: Kontaktloses Bezahlen hat sich beschleunigt und Gewohnheiten dauerhaft verändert.
Situation in Deutschland
Deutschland bleibt bargeldaffin, gleichzeitig wächst die Akzeptanz digitaler Zahlungen. Offizielle Pläne für ein Bargeldverbot gibt es nicht; die Debatte konzentriert sich auf die Balance zwischen Innovation und Wahlfreiheit der Verbraucher.
Pro und Contra im Überblick
| Pro Abschaffung | Contra Abschaffung |
|---|---|
| Weniger Kosten für Banken & Händler | Verlust von Anonymität & Privatsphäre |
| Bekämpfung von Kriminalität & Steuerhinterziehung | Gefahr stärkerer Kontrolle über Zahlungen |
| Förderung digitaler Innovationen (z. B. digitaler Euro) | Abhängigkeit von Technik & Stromversorgung |
| Einfachere Umsetzung mancher geldpolitischer Maßnahmen | Ausschluss älterer oder technikferner Menschen |
Sources:
Situation in Europa
Digitaler Euro und Regulierung
Die Europäische Zentralbank hat die Umsetzungsphase für den digitalen Euro gestartet. Bis 2026 soll ein rechtlicher Rahmen entstehen; die Ausgestaltung wird bis 2029 angepeilt. Der digitale Euro soll Bargeld ergänzen, nicht ersetzen.
Kein EU-Bargeldverbot
Wiederkehrende Gerüchte über ein generelles EU-Bargeldverbot ab 2027 wurden von seriösen Medien als unbegründet eingeordnet. Es gibt keine beschlossenen EU-Pläne, Bargeld zu verbieten.
Zugang zu Bargeld stärken
Die EU arbeitet an Regeln, die den Zugang zu Bargeld verbessern sollen, etwa Bargeldabhebungen im Einzelhandel auch ohne Einkauf. Hintergrund sind weniger Bankfilialen und Geldautomaten; Ziel ist eine flächendeckende Bargeldversorgung.
Verbraucherschutz bei digitalen Zahlungen
Neue EU-Regeln sollen Verbraucher besser vor Onlinebetrug und versteckten Gebühren schützen und gleichzeitig alltägliche Zahlungsvorgänge erleichtern. Diese Maßnahmen sollen Wahlfreiheit sichern und digitale wie analoge Zahlungen alltagstauglich halten.
Fazit
Bargeld wird in Europa nicht abgeschafft. Politik und Zentralbanken treiben digitale Alternativen wie den digitalen Euro voran, während gleichzeitig der Zugang zu Bargeld und Verbraucherrechte gestärkt werden. Die Richtung ist Ergänzung statt Verbot.

